Die "Knechtsche Gasse" verdoppelt die freien Schaufensterfronten im Erdgeschoss. Als witterungsgeschützte Kunst- und Kultur-Passage mit möglicher Aussengastronomie" gibt sie somit eine kleingliedrige Vielfältigkeit der Angebote vor. Gleichzeitig mit flexibler Möblierung jederzeit als 600m² großer temporärer Quartiers- und Bürgersaal nutzbar.
Laura Eckermann, frisch gebackene Absolventin des Architektur-studiums an der HCU gelingt mit ihrer Masterarbeit ein bedeutender Beitrag zur aktuellen Diskussion um den Erhalt der Knechtschen Hallen.
Auf Grundlage einer vorangegangenen Analyse der Geschichte, der Rahmenbedingungen und der Prozessbeteiligten entwickelt die kommende Architekturfachfrau vier Szenarien, die jeweils einen Weg für einen spezifischen Bereich der Knechtschen Hallen aufzeigen. Dabei hat das erste Szenario eine herausragende Rolle; die Einrichtung eines "Initial-Cafès" als Projektbüro und Beteiligungswerkstatt im Werksgebäude 2 als konkreter Anlaufpunkt für Nutzungsinteressierte. In den Szenarie 2-4 liegt der Fokus mehr auf der räumlich-architektonischen Umsetzung verschiedener Nutzungsoptionen.
Als erste Projektbeteiligte liefert Laura Eckermann komplette Geschossgrundrisse und entwirft darin realistische Anregungen für unterschiedliche und vielfältige Nutzungsmöglichkeiten.
War bisher die extreme Gebäudetiefe mit großen unbelichteten und deshalb unwirtschaftlichen inneren Flächenanteilen für viele ein Entwurfs- und somit Investitionshemmnis, so macht Laura Eckermann aus dem abbruchreifen Zwischendach eine lichtdurchflutete Passage und visualisiert dies sehr gekonnt.
77 Seiten von bestechend übersichtlicher Konzentration auf das Wesentliche, Aktualität, Klarheit, Sachlichkeit, Realismus und Aufzeigen pragmatischer Zukunfts-Szenarien.
Die dargestellten Ideen in den Obergeschossen zum studentischen Wohnen, kombiniert mit Flächen für START-UP und CO-WORKING-SPACES, gleichzeitig mit verträglich eingebauten Stellplatzflächen, geben dem bisher nur textlich abstrakt erarbeiteten Nutzungskatalog eine bestechende Anschaulichkeit.