Kann Elmshorn Knechtsche Hallen?

Podiumsdiskussion vom 18. April 2018

Das Podium
Das Podium

Die Botschaft war einmütig und eindeutig: „Wir wollen die Hallen retten!“ Dieses Bekenntnis vom Eigentümer, der Politik und der Verwaltung stieß auf breite Zustimmung der mehr als 200 Interessierten an der Podiums-diskussion „Kann Elmshorn Knechtsche Hallen?“ Das Zauberwort der nächsten Etappe heißt: Zwischenlösung.

Klares Bekenntnis zu den Knechtschen Hallen

Andreas Hahn, Thomas Lecke-Lopatta, Frank Sachau, Knut Peneranda, Volker Hatje, Jens Jähne


Dicht gedrängt verfolgten die ZuhörerInnen die Statements der Podiums-gäste. Auf einen Gast waren sie besonders gespannt, den Eigentümer Frank Sachau. Dieser überrascht gleich mit seinem ersten Redebeitrag: „Wenn das Ziel klar ist, werden die Verhandlungen mit der Stadt von Erfolg gekrönt sein.“ Gleich zweimal betonte er, dass hinter den Kulissen kein Millionen-poker stattgefunden habe.

200 interessierte Elmshorner verfolgten gespannt die Diskussion im Zelt
200 interessierte Elmshorner verfolgten gespannt die Diskussion im Zelt

Andreas Hahn, als Vorsitzender des Ausschusses für Stadtentwicklung und Bürgermeister Volker Hatje betonten, dass sie mit einer Stimme sprechen würden. Das Ziel sei auch für sie der Erhalt der Knechtschen Hallen, aber unter den Vorgaben des Rahmenplanes, denn daran wären 2/3 der Zuschüsse gebunden. Die Investorensuche sei bei den baulichen Herausforderungen schwierig. Es funktioniere nur dann, wenn alle mitziehen, d.h. wenn der Eigentümer zu Konzessionen bereit wäre.

Schwung in die Diskussion brachten die zuversichtlichen Beiträge des Bremer Stadtplaners Thomas Lecke-Lopatta.  Er sei überzeugt, dass solche Objekte trotz Sanie-rungsbedarf wirtschaftlich entwicklungs-fähig seien. Mittelstädte hätten Wachstums-chancen, wenn sie sich auf Kreativwerk-stätten und Urbanität einließen. Die Verant-wortlichen sollten die Entwicklung nicht „vom Ende her denken“, sondern sich auf niedrigschwellige Zwischen-lösungen einlassen. „Lassen sie doch die Leute hier machen“, so Lecke-Lopatta, „viele Städte würden sich über so viele engagierte und junge Leute freuen.“

Zwischenlösung, dieser Einwurf sorgte bei den vielen anwesenden Jugendlichen für Euphorie. „Unser Ziel ist erstmal, dass da Gruppen rein kommen und ihre Projekte und Vorhaben durchführen können. Wir wollen keine Elbphilharmonie auf einen Schrottplatz bauen“. Den Ball nahm auch der Eigentümer auf. Die Belebung des Kranhauses würde das Vandalismusproblem lösen. Er würde dem Freundeskreis „das ganze Haus geben“, wenn die Genehmigungsfragen geklärt seien. "Wir können sofort loslegen, wenn uns keine bürokratische Hürden in den Weg gelegt werden", versprach Jens Jähne vom Freundeskreis.

Wenn das die Willenserklärung des Eigentümers sei und das Angebot an alle Bürgerinnen und Bürger, so Andreas Hahn, „dann lassen sie uns die Knechtschen Hallen mit Leben füllen“.

 

Die Studentinnen der HafenCity Universität Hamburg verfolgten interessiert die Diskussion im Zelt.  Mit ihrer Studienarbeit "Knechtsche Hallen - Wege aus dem Stillstand" haben sie wertvolle Impulse gesetzt.

Fotos Karin Brodowsky